Zusätzliche Antivirenprogramme: Braucht man das?
Zuletzt aktualisiert am 6. Dezember 2018 durch Jürgen Voskuhl
Bei zahlreichen Kunden wie auch im privaten Umfeld bin ich häufig mit zusätzlichen Antivirenprogrammen konfrontiert. Aber was sind eigentlich Computerviren? Und braucht man wirklich eine zusätzliche Software?
Von Computerviren hat wohl jeder schon mal gehört. Dabei handelt es sich um Programme, welche die Funktionsweise eines Computers verändern und sich von Computer zu Computer verbreiten. Die Veränderungen, die ein Computervirus vornimmt, sind meist bösartiger Natur. Beispielsweise werden Daten verändert oder gelöscht.
Ein Antivirenprogramm (auch AV-Software, Virenscanner oder Virenschutz-Programm genannt) ist eine Software, die Computerviren aufspüren, blockieren und gegebenenfalls beseitigen soll. Am Markt ist eine zweistellige Anzahl entsprechender Produkte verbreitet. Im Betriebssystem Windows ist außerdem ein Antivirenprogramm integriert, welches sich Defender nennt.
Der Defender landete in Vergleichstests früher regelmäßig auf den hinteren Rängen. Das hat sich Ende 2016 geändert: seitdem sind die Erkennungsraten deutlich gestiegen und liegen auf Augenhöhe mit den kommerziellen Konkurrenzprodukten. Mit dem Windows Creators Update im April 2017 hat Microsoft dem Defender außerdem eine neue Bedienerführung verpasst.
Der Gedanke, das der Hersteller eines Betriebssystems dieses am besten schützen kann, liegt ja irgendwie nahe, nicht wahr?
In allen aktuellen Testberichten, die ich lese, kommt das Windows-Bordmittel Defender recht gut weg. So auch in aktuellen Tests von AV-Test. Das AV-TEST Institut stellt der Öffentlichkeit regelmäßig neueste Tests und aktuelle Forschungsergebnisse auf seiner Website zur Verfügung.
Ich denke, zusätzliche Antiviren-Software braucht man inzwischen eher nicht mehr!
Wenn Sie sich also einen neuen Windows-PC oder ein neues Notebook anschaffen, werfen Sie also die mitgelieferte zusätzliche Antiviren-Software am besten gleich runter!
Weiter müssen Sie übrigens nichts tun: Das Windows-Bordmittel Microsoft Defender aktiviert sich daraufhin nämlich selbst.
Das eigene Verhalten ist entscheidend
Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht dazu kommt, das ein Antivirusprogramm anschlägt. Hierzu können Sie als Computernutzer erheblich beitragen:
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Betriebssystem und all Ihre Programme regelmäßig die neuesten Updates erhalten.
- Vermeiden Sie Handlungen, die Ihren Computern Risiken aussetzen könnten.
Hierzu zählt das Öffnen unbekannter E‑Mail-Anhänge, der Besuch unbekannter Webseiten und Software-Downloads von nicht vertrauenswürdigen Webseiten oder aus P2P-Filesharing-Netzwerken. - Öffnen Sie niemals ungeprüft Dateianhänge.
Auch wenn es sich um scheinbar ungefährliche Dateien wie Bilder, Dokumente oder sonstige Dateien handelt: Wenn Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie beim Absender nach. - Beschränken Sie ihre Rechte auf dem Computer.
Auch wenn Sie ein erfahrener IT-Profi sind: Für den täglichen Einsatz und normalen Gebrauch ist es nicht nötig, administrative Rechte zu besitzen.
Was ist Ihre Meinung zum Thema? Welche Antiviren-Software setzen Sie ein und warum? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
Wenn Ihr Unternehmen Fragen zu Viren- oder Bedrohungsschutz im Allgemeinen hat, zögern Sie nicht, jetzt Kontakt mit uns aufzunehmen.